Ein Beispiel aus dem Leben
Denke dich kurz in folgende Situation
Du fährst mit dem Auto auf der Autobahn, es ist nicht viel Verkehr, du hörst Musik. Vorhin hast du ein Schild gesehen, das dein Ziel anzeigte: Graz – 130 km. Jetzt siehst du wieder ein Schild: Graz – 100 km. Du hast aber keine Erinnerung daran, was in den 30 km dazwischen passiert ist. Gleichzeitig hast du dein Fahrzeug aber sicher über die Autobahn gesteuert. Du hast überholt und wurdest überholt. Du hast alles wahrgenommen, aber irgendwie doch nicht.
Anders gesagt: Du warst in Trance.
Für diese seltsame Empfindung, bei der sich Zeit und Raum auf rätselhafte Weise auflösen, gibt es noch andere Bezeichnungen: Flow, Entrückung, Träumerei oder geistige Abwesenheit. Das englische Wort „Flow“, das übersetzt so viel wie „fließen“ bedeutet, kommt der Trance-Beschreibung am nächsten. Wir alle können in einen solchen Trancezustand gelangen, ganz alleine und ohne fremde Hilfe.
Jeden Tag erleben wir ähnliche Momente viele Male, ohne uns aber dessen bewusst zu sein. Alles, was unseren Bewusstseinszustand verändert und uns zum Tagträumen bringt, gilt als Trance: Die Geschichte eines Filmes oder Buches nimmt uns vollkommen ein. Oder auch, wenn uns ein Freund seinen letzten Strandurlaub bildlich beschreibt, sodass wir das Gefühl haben, den Sand zwischen unseren Zehen spüren zu können.
Dabei kann die Tiefe der Trance durchaus variieren. Leider hat uns niemand beigebracht, wie wir bewusst und allein durch unsere Vorstellungskraft einen Trancezustand herbeiführen können. Der Hypnotiseur hilft, stützt und begleitet dabei. Jede Hypnose ist somit auch eine Selbsthypnose. Der Hypnotiseur leitet zwar den Klienten bzw. Hypnotee an, dieser befördert sich aber durch Konzentration und Vorstellungskraft in die Hypnose.
Deswegen kann nur derjenige hypnotisiert werden, der es auch will. Wer keine Lust darauf hat und die Angebote des Hypnotiseurs ablehnt, gelangt nicht in einen Trancezustand.